Patrizia Casagranda schafft mit einer von ihr selbst entwickelten, innovativen Technik fesselnde und visuell eindrucksvolle Werke. Dabei arbeitet die studierte Grafik-Designerin mit Elementen der Collage sowie der Malerei und Drucktechnik. Im Zentrum ihrer ästhetischen Kompositionen stehen meist Frauen, seien es bekannte Persönlichkeiten wie Models und Schauspielerinnen oder aber gänzlich unbekannte Gesichter. Immer aber transportieren sie starke Botschaften von Toleranz und Gerechtigkeit, für Frieden und Nächstenliebe.

Dabei faszinieren auch die Materialien, mithilfe derer Casagranda sie in Szene setzt. Inspiriert durch Müllsammlerinnen, die sie auf einer Indienreise kennenlernte, arbeitet sie beispielsweise mit aufgefundenen LKW-Planen, mit Stoff- und Papier- oder Pappteilen als Bildträger. Die eingesetzten Farbpigmente entstammen wiederum einem Pigmentladen aus dem 17. Jahrhundert in Den Haag, dessen Bestand Patrizia Casagranda aufgekauft hat. Diese gibt sie in eine Mörtel-Gips-Mischung, welche dann Schritt für Schritt und Schicht für Schicht durch ein grobmaschiges Raster hindurch aufgetragen werden. Der vielseitige Entstehungsprozess, in den neben den Gesichtern auch Text- bzw. Schriftfragmente einfließen, bleibt in den fertigen Bildern ablesbar. Er resultiert in Werken, die je nachdem, ob man sie aus der Ferne oder Nähe betrachtet, unterschiedliche visuelle Eindrücke und Bedeutungsebenen offenbaren.

In ihren Arbeiten greift Patrizia Casagranda nicht nur wichtige gesellschaftliche Themen auf, ihre in Materialität und Herstellungsprozess auf Re- und Upcycling basierenden Werke verkörpern zugleich die Idee von Nachhaltigkeit in der Kunst.

Patrizia Casagranda lebt und arbeitet in Krefeld.